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Veranstaltung: Senior*innen in Migration und Seniorenpolitik III

-Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik-


Im Rahmen der Werkstatt zur politischen Partizipation im Alter mit Migrationsgeschichte hat GePGeMi am 14.11.2020 das 8. Netzwerktreffen zum „Thema: Infoveranstaltung „Senior*innen in der Migration und Seniorenpolitik III : Leitlinien der Berliner Seniorenpolitik“ veranstaltet. Dies ist das dritte online durchgeführte Treffen via Zoom für (werdende) Senior*innen. Es moderierte Kim Chi Vu.


Es nahmen 12 Personen mit Herrn Bender aus der Landesseniorenvertretung an der Infoveranstaltung teil. Das Treffen wurde mit einer Vorstellungsrunde eröffnet. Im Anschluss wurden die Zwischenergebnisse der dritten Mini-Online-Umfrage veröffentlicht. Das Ziel dieser Miniumfragen war laut Frau Jieun Park neben der erlangten Erkenntnisse auch das Verbreiten von Wissen und Informationen. Diese dritte Mini-Umfrage läuft bis Ende November.


Im Anschluss stellte Frau Jieun Park den Vortrag „Leitlinien von Berliner Seniorenpolitik“ vor. Das Ziel der Berliner Seniorenpolitik sei die Verbesserung der Lebensqualität von Berlin Senior*innen, sowie die starke Beteiligung an der Gestaltung der gesellschaftlichen Teilhabe. Herr Bender fügte hinzu, dass die seit 2013 geltenden Leitlinien sich momentan in einer Überarbeitung befinden.


Die Leitlinien der Seniorenpolitik, die noch aktuell sind, bestehen aus insgesamt 17 Themen. Ein Thema davon ist „Ältere Migranten und Migrantinnen“. Frau Jieun Park führte dieses Thema ausführlich aus. Ältere Menschen mit Migrationsgeschichte ist die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe und ein fester Bestandteil der Berliner Stadtgesellschaft. Um eine bessere Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen, möchte der Senat die interkulturelle Altenhilfe und Pflege durch offene, mehrsprachige, kultursensible Angebote unterstützen.

Diese Leitlinie wurde seit März 2019 mit dem Leitbild „Zugehörigkeit und Teilhabe“ überarbeitet. Die überarbeiteten neuen Leitlinien von Berliner Seniorenpolitik sollten noch vom Senat verabschiedet werden, die eigentlich in diesem Jahr 2020 geplant war. Es wurde allerdings eine Dokumentation von einer Fachtagung am 01. Oktober 2019 auf der Webseite von Senat veröffentlicht (Herunterladen): Laut dieser Dokumentation fokussiert sich die neue Leitlinie auf die vier Handlungsfelder: 1. Gesellschaftliche und politische Teilhabe fördern. 2. Gleichberechtigte und vielfältige Teilhabe fördern. 3. Die räumliche Bedingungen für Teilhabe schaffen. 4. Die gesundheitlichen und pflegerischen Bedingungen für Teilhabe schaffen.

Zu den Handlungsfeldern wurden einzelne konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Diese Maßnahmen sind konkret, terminiert, zielgerichtet, abrechnungsfähig und belegbar durchzuführen. Ausgangspunkt war die Analyse der 17 Leitlinien der Seniorenpolitik: „Was bewährt sich, was ist verzichtbar, welche aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bestehen?“


Nach einer Pause wurden die Themenschwerpunkte der vier Handlungsfelder mit ihren konkreten Maßnahmen vorgestellt. Herr Benders Expertise wurde gelegentlich hinzugezogen; gleichzeitig wurde der Raum zur Diskussion eröffnet. Die Leitfrage war: „wie kann der Senat kultursensibel bzw. migrationssensibel arbeiten? Wie wäre mein Vorschlag?“

Einige Maßnahmen des ersten Handlungsfeldes „Gesellschaftliche und politische Teilhabe fördern“ sind beispielweise Vergünstigungen der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Ehrenamtler*innen, Dialogforen zwischen der Jugend und Senior*innen oder Schulungsformate für die Seniorenvertretung, Landesseniorenbeirat und Landesseniorenvertretung im Hinblick auf Sensibilisierung für Belange älterer Menschen mit Migrationshintergrund.


Ein konkreter Vorschlag von einer Teilnehmerin gab es z.B., dass Senior*innen ab +65 Jahre Berliner ÖPNV kostenfrei nutzen können sollten und ob sich GePGeMi im Rahmen dieses Projektes mehr Engagement vorstellen könnte. Eine weitere Problematik ist, wie in Veranstaltungen bereits besprochen, zukünftiges Wohnen im Alter. Sprachliche Barrieren und daraus resultierende Informationsdefizite sind zentrale Diskussionspunkte, die sich GePGeMi auch annimmt. Formulierungen von Informationsbroschüren sollten in einfacher Sprache gehalten werden, da Übersetzungen in alle untergruppierten Sprachen logistisch und finanziell nicht möglich seien, so Bender.


Eine Teilnehmerin bringt ein, dass Angebote, Förderungen können nur dann realisiert und angenommen werden, wenn die Sprachbarrieren überwunden werden. Es wurde dazu eine weitere Meinung auch geäußert, dass die Informationsdefizite allerdings nicht die alleinige Schuld der Sprachbarrieren tragen. Vielmehr sollten sich sowohl Migrantengruppen als auch die Einheimischen darum bemühen, mehr gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, Vorurteile abzubauen und offen gegenüber anderen Menschen und Kulturen sein.


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