Was braucht asiatische Senior:innen, um in Berlin gut altern zu können? Wie kann die gesellschaftliche und politische Teilhabe von älteren Migrant:innen gelingen?
Am 11.10.2022 hat eine gemeinsame Veranstaltung von kom*zen (Kompetenzzentrum Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe) und GePGeMi stattgefunden: ein runder Tisch (kom*zen) im Rahmen der AG II – Interessen und Bedürfnisse von UNS (GePGeMi). Mit dem Motto „gutes Altern in Berlin“ sind Senior:innen im GePGeMi-Netzwerk und verschiedene Akteur:innen in der Altenhilfe in den direkten Austausch gekommen.
Der runde Tisch ist ein Austauschformat zur Interkulturellen Öffnung der Altenhilfe in Berlin, welche von kom*zen regelmäßig organisiert wird. Eingeladen sind in der Regel Vertreter:innen der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Altenhifekoordinator:innen aus den 12 Berliner Bezirken und andere Akteur:innen im Bereich Migration und Altenhilfe. Anders als das übliche Format bot der diesmalige runde Tisch einen direkten Austausch zwischen asiatischen Senior:innen und den o.g. Akteur:innen im Geschäftsbüro des GePGeMi e.V.
Als Einstieg in das Thema wurde ein kurzes Video zum Thema „Altwerden in der Migration“ aufgezeigt, welche GePGeMi im Juli dieses Jahres produziert hat. In dem fünfminütigen Video haben verschiedene asiatische Senior:innen ihre Gedanken, Wünsche aber auch Sorge um ihr Altwerden geäußert.
In Anlehnung des Videos haben die Teilnehmenden 4 Themenbereiche genannt, die für das Altwerden in der Migration von Bedeutung sind:
Ambivalenz zwischen den Kulturen bzw. Welten;
Sorge um die künftige Pflege im Kontext des Pflegepersonalmangels, Sprachbarriere und finanzieller Unsicherheit;
Wunsch nach der möglichst langen Selbstständigkeit und
Diskriminierung/Rasismus als Hindernis für das Zugehörigkeitsgefühl und die Teilhabe im Alter.
Das letzte Thema hat eine große Aufmerksamkeit der Teilnehmenden bekommen und die meiste Zeit des Austauschs eingeräumt.
Nach dem Austausch mit den Aktuer:innen in der Altenhilfe haben sich asiatische Senior:innen Zeit für eine Reflexionsrunde genommen. Hierbei wurde thematisiert, dass aufgrund des begrenzten Zeitrahmens die anderen 3 genannten Themen nicht viel diskutiert werden konnten.
In Bezug auf das 4. Thema bzgl. antiasiatischer/s Diskriminierung und Rassismus als Hindernis zur Teilhabe kamen die Senior:innen zu dem Lösungsansatz, dass "wir lauter werden sollen”! Also, asiatische Senior:innen sollten ihren geleisteten Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt deutlich zeigen. Dabei sei es wichtig, marginale Personenkreise zu empowern und ein Sprachrohr für sie zu schaffen. Auf der anderen Seite sollten die Politik und Verwaltung antiasiatische/r Diskriminierung/Rassismus ernstnehmen. Denn unter dem Deckmantel der „unüberwindbaren“ Sprachbarriere stehen Vorurteile und subtile Ausschlussmechanismen, die das Zugehörigkeitsgefühl und die Teilhabe an der Gesellschaft verhindert.
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