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Benachteiligung in der Pflege - Handlungsmöglichkeiten für Betroffene und ihre Angehörigen


Am 18. Oktober 2024 fand in den Räumlichkeiten des GePGeMi-Büros eine wichtige Informationsveranstaltung zum Thema „Benachteiligung in der Pflege – Handlungsmöglichkeiten für Betroffene und ihre Angehörigen“ statt. Das Event stieß auf reges Interesse, besonders aus verschiedenen asiatischen Communities, und thematisierte die Herausforderungen und Lösungen für pflegebedürftige Menschen mit Migrationsgeschichte und ihre Angehörigen. Auch für nicht unmittelbar Betroffene gab es wertvolle Informationen zu den Strukturen und Angeboten im Pflegebereich, die bei der eigenen Vorsorge oder in der Unterstützung von Angehörigen nützlich sein können.


Besondere Herausforderungen für pflegebedürftige Menschen mit Migrationsgeschichte

Zum Einstieg präsentierte Chi Vu, Koordinatorin des Projekts, einige Studienergebnisse von GePGeMi e.V. Aus der Studie „Versorgung von Pflegebedürftigen mit asiatischer Migrationsgeschichte in Berlin“ ging hervor, dass pflegebedürftige Menschen asiatischer Herkunft in der Pflege auf spezifische Hürden stoßen. Hierzu zählen Sprachbarrieren, mangelnde Kenntnis über das Pflegesystem und auch Diskriminierungserfahrungen aufgrund von Vorurteilen. Diese Herausforderungen können dazu führen, dass Betroffene nicht die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, und ihre Versorgung dadurch beeinträchtigt wird.



Diskriminierungsfreie Pflege: Handlungsmöglichkeiten für Pflegebedürftige und Pflegekräfte

Wie kann die Pflege für Menschen mit Migrationsgeschichte diskriminierungsfrei gestaltet werden? Diese Frage bildete einen zentralen Aspekt der Veranstaltung. Vera Anders von der Beratungsstelle „Pflege in Not“, stellte konkrete Strategien vor.


Die Beratung bei „Pflege in Not“ richtet sich nicht nur an Pflegebedürftige, sondern auch an Angehörige und Pflegekräfte.

Ziel ist es, Konflikte, potenzielle Gewalt und belastende Situationen in der Pflege zu erkennen und gemeinsam zu entschärfen.


„Pflege in Not“ bietet eine kostenfreie, vertrauliche und auf Wunsch anonyme Beratung, die entweder telefonisch, bei Hausbesuchen oder in der Beratungsstelle selbst stattfindet. Das Angebot umfasst auch regelmäßige Fortbildungen und wird von einem multiprofessionellen Team aus den Bereichen Sozialarbeit, Psychologie und Gesundheitswesen getragen. Die Initiative ermöglicht es Betroffenen, sich in Krisen neutral beraten zu lassen und Lösungen zu entwickeln.


Umgang mit Gewalt in der Pflege: Lösungsorientiert statt vorwurfsvoll

Ein wichtiger Aspekt der Beratung von „Pflege in Not“ ist der Umgang mit Gewalt und Konflikten in der Pflege. Leider kommt es im Pflegealltag häufig zu respektlosen Verhaltensweisen, Drohungen oder sogar zu aggressiven Handlungen. Die Berater*innen legen den Fokus jedoch nicht auf Schuldzuweisungen, sondern darauf, Ursachen für problematisches Verhalten zu erkennen und damit Lösungsansätze zu schaffen. Aggression oder Respektlosigkeit können unterschiedliche Ursachen haben – Stress, Überlastung, Missverständnisse oder kulturelle Unterschiede. Durch einen reflektierten Umgang und gezielte Beratung können so Maßnahmen entwickelt werden, die Konflikte entschärfen und den Pflegealltag für alle Beteiligten verbessern.


Fazit: Wertvolle Unterstützung und Perspektiven für eine gerechtere Pflege

Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden wertvolle Einblicke und zeigte praxisnahe Lösungen, wie Diskriminierung und Benachteiligung in der Pflege vermindert werden können. Sie betonte zudem die Bedeutung von kultureller Sensibilität und Kommunikation im Pflegesystem. Die vorgestellten Beratungsangebote wie „Pflege in Not“ können eine wertvolle Stütze sein – für Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte gleichermaßen.


Es bleibt zu hoffen, dass solche Unterstützungsangebote die Bedingungen in der Pflege langfristig verbessern und für ein diskriminierungsfreies Miteinander sorgen.





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